Körperarbeit

Körperarbeit ist der Oberbegriff von sämtlichen Methoden mit dem menschlichen Körper zu arbeiten. Die Angebote hier in der Praxis sind die Feldenkrais-Methode, die Cranio-Sacral-Therapie und die Fussreflexzonen-Therapie.



Körperarbeit macht beweglicher, Bewegungen im Alltag und Beruf werden leichter und einfacher. Sie führt dazu, sich selbst vollkommen neu wahrzunehmen und ist die Basis, um sich zu entwickeln und zu reifen. Körperarbeit hat eine vielfältige Wirkung auf den ganzen Menschen:

Die Körperarbeit ist ein Weg beweglicher zu werden und Bewegungen im Alltag und Beruf leichter und einfacher zu tun. Durch sensibel durchgeführte Körperarbeit mit Wahrnehmungsübungen erfahren Sie sich vollkommen neu und sie können sich entwickeln und reifen. Körperarbeit ist die Arbeit am Körper mit Berührung, Massage, Ziehen, Drücken, Dehnen und passivem Bewegen. Allen Techniken gemein ist die sanfte und tiefe Arbeit in einem Zustand der Entspannung und des Wohlbefindens. In den geschulten Händen eines Heilpraktikers ist sie ein erfolgreiches Therapieverfahren mit großer Wirkungsbreite.


Wirkung auf das Bindegewebe:

Im Mittelpunkt der Körperarbeit steht das elastische und straffe Bindegewebe, das in Form von Faszien, Ligamenten, Kapseln usw. alle Strukturen im Körper verbindet und umgibt. Es unterliegt einer steten Sol-Gel-Aktivität, Thixotropie genannt: Bei Energiezufuhr wird es flüssiger, in Ruhe verfestigt es sich. Hauptursache dafür sind Wasserstoffbrücken, die die Collagenmoleküle zu Fasern formen und so das Ausmaß der Zugfestigkeit bestimmen. Durch Energiezufuhr werden diese Wasserstoffbrücken gespalten und das Gewebe flüssiger, d.h. elastischer gemacht. Diese Energie wird in Form von Wärme, Bewegung und intensivem Stoffwechsel zur Verfügung gestellt. Ausgelöst durch mangelnde Bewegung bei vorwiegend sitzender Lebensweise, Durchblutungsstörungen des Gewebes oder chronische Verspannungen fehlt den Collagenfasern diese Energiezufuhr, und es kommt zu Ballungs- und Klebevorgängen: Muskelfaszien verkleben miteinander, Sehnen verbinden sich mit ihren Sehnenscheiden, die Bewegungsspielräume der Strukturen verengen sich zunehmend, und feine Beweglichkeit gehen verloren. Dieser Prozess der Versteifung und Verhärtung bindegeweblicher Strukturen, der auch Teil des Alterungsprozesses ist, kann in zunehmendem Maße auch beim jungen Erwachsenen festgestellt werden.

Mit Bewegung, Druck und Wärme können geschulte Hände gezielt auf verhärtete Strukturen einwirken und die Elastizität durch Erhöhung des Energieniveaus wiederherstellen.


Wirkung auf die Muskulatur:

Die Muskeln stellen 70-85 % des Körpergewichtes des Menschen und sind unsere größten Energieverbraucher. Alle Muskelfasern des Körpers bilden dabei eine Einheit, die durch konstante Tonusverlagerung ein Gleichgewicht im Körper erzeugt, die der momentanen Situation angemessen ist. Ein chronisch angespannter Muskel verbraucht dauernd Energie, ohne auch nur einen Zentimeter Arbeit zu verrichten. Hinzu kommt, dass er sich durch die konstante Kontraktion in einem Zustand der Ischämie befindet und nur schlecht versorgt werden kann. Dieser Teufelskreis führt über kurz oder lang zu Schmerzen, die wiederum reaktiv andere Strukturen verspannen. Nervenfasern, die in Muskeln eingebettet sind, können komprimiert und geschädigt werden. Betroffen sind nicht nur die "typischen" Muskelgruppen im Schulter-Nacken-Bereich und am Rücken - in meiner Praxis werde ich oft mit ausgeprägten Verspannungen der Mm. iliopsoas, quadratus lumborum und piriformis konfrontiert, die Symptome wie schwere Rückenschmerzen oder Ischialgien verursachen können.
Ohne die genaue neurale Wirkungsweise der Berührung zu erklären, wird jeder aus eigener Erfahrung bestätigen können, wie der Muskeltonus durch fachkundige Berührung herabgesetzt werden kann.
Des weiteren wird durch die vorsichtige Mobilisation der Muskeln deren Durchblutung gefördert und ein reinigender, durchspülender Effekt erzielt: Toxine und Abfallstoffe werden aus dem Interzellularraum in den Blutkreislauf gespült und können von dort ausgeschieden werden.
Nebenwirkungen: Oft kann nach der Behandlung eine kleine Harnflut beobachtet werden. Mitunter treten, verursacht durch freigesetzte Toxine, vorübergehende Kopfschmerzen auf.


Wirkung auf das Nervensystem:


Zu jedem Zeitpunkt werden von den Tastkörperchen der Haut, den Muskelspindeln und den Propriorezeptoren im Bindegewebe unendlich viele Informationen über Berührung, Druck, Schmerz, Muskeltonus, Stellung der Gelenke im Raum, Schwerkraft etc. gemeldet. Diese werden von einfließenden Emotionen verfärbt, mit früheren oder ähnlichen Informationen verglichen, dementsprechend verfeinert oder verändert und schließlich von der sensorischen Hirnrinde als momentanes Körpergefühl" wahrgenommen. Der Körper besitzt eine geniale Lernfähigkeit: Komplizierte Bewegungsabläufe, die viel Aufmerksamkeit beanspruchen (z.B. Autofahren), werden bei häufigem Wiederholen als Bewegungsmuster gespeichert, um so dem Körper zur Verfügung zu stehen, ohne das bewusste Denken zu stören. Eine Bewegungsabfolge wird so zum erlernten Reflex, der durch das bewusste Denken kaum noch beeinflusst wird. Dieser Lerneffekt hat aber seine Schattenseite: Auch Bewegungs- und Haltungsmuster, die unseren Körper schädigen, werden so zu erlernten Reflexen und sind nur noch sehr schwer zu ändern. Schonhaltungen nach längeren Schmerzperioden, Operationen und Unfällen und auch emotional bedingte Fehlhaltungen (z.B. bei chronischen Stress- und Angstzuständen) werden so zur "Normalhaltung" des Menschen. Eine sich stets wiederholende Gestik, Haltung oder Bewegungsabfolge führt nach einer gewissen Zeit unweigerlich zur Schablone, zum Reflex.

Interessanterweise hat man herausgefunden, dass die Organisation von Bewegungsmustern und erlernten Reflexen nicht wie erwartet am motorischen, sondern am sensorischen Cortex lokalisiert ist. Dies ist vielleicht der Grund dafür, dass diese reflexartigen Muster über das bewusste Denken so schwer zugänglich sind, durch gezielte Körperarbeit aber erstaunliche Erfolge erzielt werden können. Das muskuläre Muster kann direkt durch neues Empfinden überlagert und damit verändert werden.
Erhöht sich der Bewegungsspielraum in beeinträchtigten Gliedmaßen langsam bei unverändert angenehmen Empfindungen, entdeckt der Patient, dass viele Bewegungen, die er gescheut hatte, gar nicht schmerzhaft sind. Der Körper kann sich anders bewegen, weil der Geist etwas anderes gefühlt hat. Körperarbeit ist somit eine wirkungsvolle Methode zur Muskelumerziehung.

Jedoch, neue Bewegungs- und Haltungsweisen können nur in dem Moment übernommen werden, in dem ein altes Muster ausgeschaltet oder aufgelöst ist - also im Zustand der Entspannung.

Anwendungsgebiete:

Körperarbeit wird eingesetzt:

Am wirksamsten ist eine Serie von 10-15 Behandlungen
von 60-90 Minuten Dauer im Abstand von ein bis zwei Wochen.


Körperarbeit darf nicht angewendet werden bei:

Angebote der Körperarbeit hier in der Praxis:
Feldenkrais-Methode, Cranio-Sacral-Therapie, Fussreflexzonen-Therapie.